Mit der geplanten EU Omnibus-Verordnung rückt das Thema erneut in den Fokus. Unsere Umfrageergebnisse zeigen auf: Das Nutzen einer ESG-Software ist für über 80% eine Chance das ESG Management zu professionalisieren. Regulative und strategische Steuerung und Transparenz werden somit gewährleistet. Die Effizienz in der Lieferkette kann gesteigert werden.

Gerade in der Phase des Post-Omnibus gewinnt die Frage weiter an Bedeutung wie Nachhaltigkeitsdaten effizient erfasst und gesteuert werden können und welche Rolle digitale Tools dabei spielen. Reichen bestehende Systeme und analoge Lösungen wie Excel-Tabellen weiterhin aus – oder braucht es spezialisierte ESG-Softwarelösungen, um den Anforderungen gerecht zu werden?
Klar ist: Die Entscheidung für oder gegen eine ESG-Software beeinflusst, wie Unternehmen Nachhaltigkeit steuern, Fortschritte sichtbar machen und gesetzliche Anforderungen erfüllen.
Webinar: Nachhaltigkeit Post-Omnibus – Ihr Fahrplan zum schlagkräftigen ESG-Management
Der Markt im Überblick – ein Boom an ESG-Softwarelösungen

Das Angebot an ESG-Softwarelösungen ist mittlerweile ebenso breit wie vielfältig. Zahlreiche Anbieter im Bereich Transparenz Disclosure und Reporting fokussieren sich auf einzelne Berichtsstandards wie die Global Reporting Initiative (GRI), European Sustainability Reporting Standards (ESRS) oder die EU-Taxonomie, während andere integrierte Systeme anbieten, die verschiedene regulatorische Anforderungen gleichzeitig abdecken.
Trotz der Vielzahl an verfügbaren ESG-Softwarelösungen ähneln sich die grundlegenden Funktionen häufig: Sie ermöglichen die strukturierte Erfassung, Konsolidierung und Auswertung von ESG-Daten, automatisieren die Berichterstattung und unterstützen Unternehmen bei der Einhaltung regulatorischer Standards.

Die zunehmende Marktbreite zeigt sich auch in der Vielfalt der Lösungsarten: Vom Carbon Footprint bis zur Lieferketten-Transparenz reicht das Spektrum. Dabei ist ESG-Management längst mehr als nur Reporting – es umfasst strategische Steuerung, Risikomanagement und operative Umsetzung.
Und nicht zuletzt stellt sich die Frage nach der Tiefe der Funktionalitäten. Unsere Analyse zeigt: 70 % der Softwarelösungen bieten ESG-Management-Funktionen an, die über das reine Reporting hinausgehen – doch nur wenige ermöglichen eine echte Individualisierbarkeit, etwa durch das Einbinden unternehmensspezifischer ESG-Kennzahlen.

ESG-Software als strategische Entscheidung
Angesichts der Vielzahl an verfügbaren ESG-Softwarelösungen stellt sich für viele Unternehmen die grundlegende Frage: Ist eine spezialisierte Software überhaupt notwendig – oder reichen bestehende Systeme und bewährte Tools weiterhin aus? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Ob eine Software notwendig ist, hängt von der Unternehmensgröße, der Komplexität der Lieferketten, dem Umfang der Berichtspflichten, der Komplexität der ESG-Daten und der strategischen Bedeutung von Nachhaltigkeit im Unternehmen ab.
In unseren Projekten und auch auf dem osapiens Summit wurde deutlich, dass die Einführung einer ESG-Software erhebliche Vorteile, aber auch wesentliche Herausforderungen, mit sich bringen kann.
Vorteile durch eine Einführung einer ESG-Softwarelösung:
- Sie ermöglichen eine strukturierte und standortübergreifende Erfassung von ESG-Daten.
- Durch Automatisierung reduzieren sie Fehlerquellen und erhöhen die Datenqualität.
- Prüf- und Freigabeprozesse können effizienter und transparenter gestaltet werden.
- Neue regulatorische Anforderungen lassen sich flexibel und zeitnah abbilden.
- Nach der erfolgreichen Implementierung sinkt der laufende Aufwand für Datenerfassung und Berichterstattung sehr deutlich.
- Das Abbilden von individuellen strategischen Kennzahlen ermöglicht eine echte Steuerung der Nachhaltigkeitsaktivitäten
- Ein ESG Controlling in kürzeren Intervallen ist erstmals umsetzbar
Herausforderungen bei der Einführung einer ESG-Software:
- Hoher Zeit- und Ressourcenaufwand während der Implementierung ist gut einzuplanen. Der Reifegrad der Lösungen und auch die Dynamik der EU-Regularien führen zu einem intensiven Austausch mit dem Softwarepartner, um gute Lösungen im Rahmen der Einführung für ihr Unternehmen zu finden
- Komplexität bei der Integration in bestehende IT-Landschaften und Anpassung bestehender Prozesse ist insbesondere bei einer Vielzahl von Unternehmenseinheiten sehr hoch
- Sicherstellung der langfristigen Skalierbarkeit der Lösung. Die Vielzahl der regulatorischen Anpassungen müssen vom Softwareanbieter auch umgesetzt werden können

Unser Positionspapier
Ein Jahr CSRD: Alles klar? Wohl nicht so ganz.
Ein Jahr nach der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) stehen Unternehmen in Europa vor der spannenden Aufgabe, diese wegweisende Richtlinie in Ihr Nachhaltigkeitsmanagement zu integrieren.
Was bedeutet die aktuelle Rechtsunsicherheit für mein Unternehmen in 2025?
Welche Chancen ermöglicht mir die CSRD?
Was kann ich aus den Erfahrungen anderer Unternehmen lernen?
Wie schaffe ich eine erfolgreiche CSRD-Umsetzung?
Auch wenn der Omnibus die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung gezielt verschlankt, bleibt die grundlegende Herausforderung für Unternehmen bestehen. ESG-Daten müssen strukturiert erfasst, geprüft und gegenüber internen und externen Stakeholdern transparent gemacht werden. Insofern wird die Bedeutung von ESG-Softwarelösungen bedeutsam bleiben – aber sich verändern.
Durch die intensive Arbeit mit einzelnen wichtigen Kunden erarbeiten sich Softwareanbieter zunehmend eine echte Branchenexpertise, die sich in den kommenden 1-2 Jahren für alle Branchenteilnehmer positiv auswirken wird.
Unsere Erfahrung zeigt: ESG-Softwarelösungen können Unternehmen dabei unterstützen, ihr Nachhaltigkeitsmanagement effizienter und transparenter zu gestalten. Allerdings reicht die reine Einführung einer ESG-Software nicht aus, um die steigenden Anforderungen umfassend zu erfüllen – sie sollte immer als Ergänzung zu einer klaren strategischen Ausrichtung und einer schlüssigen ESG-Steuerung verstanden werden.
Die durch die Omnibus-Verordnung gewonnene Zeit sollte daher aktiv genutzt werden, die ESG-Softwareauswahl strategisch anzugehen, Prozesse zu professionalisieren und sich dadurch strukturiert aufkommende Anforderungen vorzubereiten.
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