Dabei geht es nicht allein um die logistischen Abläufe, sondern auch um die strategische Steuerung von Beziehungen zu Lieferant:innen und anderen Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette. Durch die anhaltende Globalisierung und die damit verbundene Komplexität ist Lieferkettenmanagement zu einer Querschnittsdisziplin geworden, die Einkauf, Nachhaltigkeit, Recht und Risikomanagement miteinander verbindet.
Lieferkettenmanagement im aktuellen Kontext
In den letzten Jahren ist das Lieferkettenmanagement durch geopolitische Krisen, Pandemien und zunehmende Anforderungen an Nachhaltigkeit stark in den Fokus gerückt. Lieferketten sollen nicht nur effizient, sondern auch resilient und verantwortungsvoll gestaltet sein. Die Realität zeigt jedoch, dass viele Organisationen mit limitierten Daten, unzureichender Transparenz und kommunikativen Silos arbeiten. Vor diesem Hintergrund wird Lieferkettenmanagement zunehmend zur strategischen Aufgabe – mit direkter Wirkung auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.
Regulatorische Anforderungen als Herausforderung
Lieferkettenmanagement ist zunehmend auch eine Frage der regulatorischen Vorbereitung und gleichzeitig zeigt die aktuelle politische Entwicklung: Die Anforderungen sind im Wandel – Berichtsfristen werden verschoben, Sanktionsmechanismen angepasst, neue Gesetze angekündigt. Unternehmen bewegen sich in einem dynamischen Umfeld, in dem Planungssicherheit oft fehlt. Gerade deshalb wird ein belastbares Lieferkettenmanagement zum strategischen Vorteil. Wer heute Strukturen schafft, Risiken versteht und Transparenz in der eigenen Wertschöpfungskette erhöht, kann nicht nur regulatorische Vorgaben besser erfüllen, sondern sich auch langfristig resilienter und glaubwürdiger im Markt positionieren. Statt auf kurzfristige Entlastung zu setzen, bietet ein proaktiver Umgang mit Lieferkettenpflichten die Chance, perspektivisch einen größeren Hebel zu erzielen – innerhalb des Unternehmens und entlang der gesamten Lieferkette.
Die Lieferkette 2025: Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Politik, Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft
Die Lieferketten stehen 2025 wie nie zuvor im Mittelpunkt der globalen Diskussionen. Kein Unternehmen kann sich den aktuellen politischen Konflikten, wirtschaftlichen Unsicherheiten, Umweltauflagen oder gestiegenen Ansprüchen an soziale Verantwortung entziehen. Diese vier Dimensionen machen aus dem Lieferkettenmanagement eine hochdynamische Disziplin, in der flexible und nachhaltige Lösungen gefragt sind.
Politisch und wirtschaftlich: Unsicherheiten & neue Anforderungen
Ob globale Krisen, verschärfte Handelsregeln oder neue Zollbestimmungen – die politische Lage erfordert ein radikales Umdenken in der Planung und Steuerung von Lieferketten. Wirtschaftliche Unsicherheiten wie Inflation, volatile Märkte und ein weltweiter Fachkräftemangel setzen Lieferketten zusätzlich unter Druck.
Ökologisch und sozial: Nachhaltigkeit & Verantwortung
Klimaschutz, Ressourceneffizienz und strenge Umweltvorgaben sind aus dem Alltag der Supply Chain Manager nicht mehr wegzudenken. Hinzu kommen immer strengere soziale und ethische Standards. Kunden und Gesetzgeber erwarten Transparenz, Fairness und die Einhaltung von Menschenrechten entlang der gesamten Lieferkette.
Die Top 3 Handlungsfelder für ein zukunftsfähiges Lieferkettenmanagement
Interne Handlungsfelder (im eigenen Unternehmen)
1. Digitalisierung und Automatisierung:
- Einführung von KI-basierten Tools und Automatisierung, um Prozesse zu beschleunigen, Fehler zu reduzieren und Ressourcen effizient einzusetzen.
- Aufbau flexibler Echtzeit-Überwachung und Datenaustausch, um bestandsbezogene Risiken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu reagieren.
2. Resilienz und Risikomanagement: - Entwicklung intelligenter Strategien zur Vorbeugung und schnellen Bewältigung von Störungen (z.B. durch Simulationen und KI-gestützte Vorhersagen).
- Förderung einer Unternehmenskultur, die agile Entscheidungen und bereichsübergreifende Zusammenarbeit unterstützt.
Externe Handlungsfelder (in der Lieferkette)
- 3. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung:
- Transparente Auswahl und Überwachung von Lieferanten nach ökologischen und sozialen Kriterien.
- Aktive Einbindung der Partner, um gemeinsame Standards zu leben und die Einhaltung externer Vorgaben zu sichern.
- Kooperation mit Partnern zum Aufbau stabiler, nachhaltiger Wertschöpfungsketten, u.a. durch digitale Plattformen und gemeinsame Nachhaltigkeitsprojekte.
Wer investiert, gewinnt: Unternehmen, die diese Handlungsfelder gezielt angehen – intern wie extern – sichern nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Sie gestalten aktiv die Zukunft: resilient, nachhaltig und sozial verantwortlich.
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